Über die Liebe oder Platons Gastmahl

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  • Verlag: Meiner
  • 04.09.2014
  • Buch
  • XLVIII, 216 Seiten
  • Paperback
  • ISBN: 978-3-7873-2261-9
  • AutorInnen: Ficino, Marsilio
  • Buchtitel: Über die Liebe oder Platons Gastmahl
  • ISBN: 978-3-7873-2261-9
  • Verlag: Meiner
  • Produktart: Buch
  • Seiten: XLVIII, 216
  • Erscheinung: 04.09.2014
  • Einband: Paperback
  • Reihe (Titel): Philosophische Bibliothek
  • Bandnummer: 642
'De amore sive in convivium Platonis', dessen Wirkungsgeschichte bis weit ins 17. Jahrhundert reicht, ist Nachdichtung und Platon-Kommentar in einem und eines der bedeutendsten philosophischen Werke der Renaissance.

Bei einem Bankett vorgeblich anlässlich von Platons Geburtstag stellen neun Gäste, allesamt bekannte Florentiner Gelehrte, ihre Auffassungen über die Liebe in wechselnden Reden vor, indem sie Platons 'Symposion' in zeitgenössischer Neuakzentuierung paraphrasieren. Dabei wird die Lehre von amor/caritas zum spekulativen Ansatzpunkt für Erkenntnislehre, Theologie, Kosmologie, Ethik und Naturphilosophie.

In das Grundkonzept des 'Symposion' trägt Ficino als neues Element die Konvergenz des Platonismus mit dem Christentum ein, wobei er den ›Eros‹ einerseits neuplatonisch in sinnliche und himmlische Liebe differenziert, andererseits den Liebesbegriff christlich dynamisiert und erweitert. Nicht nur, wie bei Platon, bewirkt der ›Eros‹ das Streben des Sinnlichen zum Höheren, auch umgekehrt richtet sich das erotische Bestreben des Göttlichen auf das Materielle. Und schließlich ist die Liebe das Moment, das alle Dualismen, Form und Materie, Gott und Universum, zusammenhält: Der Eros wird zur Chiffre des Hervorgangs und der Rückwendung alles Seienden in Relation zu Gott – eine Relation, deren irdisches Abbild die irdische Liebe ist.

Ficinos Metaphysik, die für die Philosophie der Renaissance von fundamentaler Bedeutung ist, enthält gleichzeitig auch eine für die Geschichte der Ästhetik bedeutsame Theorie des Schönen: Liebe wird als Sehnsucht nach dem Schönen verstanden, der Mensch gelangt über die Schau der körperlichen Schönheit zur geistigen Schönheit und letztlich zur Erkenntnis der Ordnung der Ideen und des Universums. Ficinos neuplatonische 'Ästhetik' ist weit entfernt von subjektivistischer Kunsttheorie, enthält aber bereits Ansätze zu einer Theorie des menschlichen Liebens und Wahrnehmens.

  • InhaltsverzeichnisV
  • Einleitung. Von Paul Richard BlumXI
  • 1. Probleme der Ficino-LektüreXI
  • 2. Ficinos PlatonXV
  • 3. Zum Inhalt von De amoreXXVI
  • 4. Zu dieser AusgabeXXIX
  • Chronologie zu Leben und Werk FicinosXXXI
  • AuswahlbibliographieXXXV
  • Marsilio Ficino: Über die Liebe oder Platons Gastmahl1
  • Widmungsschreiben3
  • Erste Rede11
  • 1. Kapitel: Die Methode, den Eros zu preisen; seine Bedeutung und seine Macht11
  • 2. Kapitel: Die Herkunft des Eros13
  • 3. Kapitel: Die Förderlichkeit des Eros16
  • Zweite Rede21
  • 1. Kapitel: Gott ist Güte, Schönheit und Gerechtigkeit, Ursprung, Mitte und Endziel21
  • 2. Kapitel: Die göttliche Schönheit gebiert die Liebe22
  • 3. Kapitel: Die Schönheit ist der Strahlenglanz der göttlichen Güte, und Gott ist der Mittelpunkt von vier Kreisen24
  • 4. Kapitel: Auslegung Platons über das Göttliche27
  • 5. Kapitel: Die göttliche Schönheit leuchtet durch alle Dinge und wird in allen geliebt30
  • 6. Kapitel: Die Leidenschaften der Liebenden30
  • 7. Kapitel: Über die zweierlei Arten des Eros und die beiden Liebesgöttinnen32
  • 8. Kapitel: Ermunterung zur Liebe und Erörterung über die einseitige und die gegenseitige Liebe34
  • 9. Kapitel: Was die Liebenden erstreben39
  • Dritte Rede41
  • 1. Kapitel: Eros ist in allem, durchdringt alles und ist Schöpfer und Meister aller Dinge41
  • 2. Kapitel: Die Liebe ist bildendes und erhaltendes Prinzip des Alls42
  • 3. Kapitel: Eros ist Meister aller Künste44
  • 4. Kapitel: Kein Teil der Welt ist dem anderen feindlich47
  • Vierte Rede49
  • 1. Kapitel: Auslegung des Texts Platons über die ursprüngliche Natur der Menschen49
  • 2. Kapitel: Erklärung der Anschauung Platons über die ursprüngliche Gestalt des Menschen51
  • 3. Kapitel: Der Mensch ist die Seele selbst, und die Seele ist unsterblich53
  • 4. Kapitel: Mit zwei Lichtern geschmückt wurde die Seele erschaffen. Warum sie mit den beiden Lichtern in den Körper hinabstieg55
  • 5. Kapitel: Die vielen Wege, auf denen die Seele zu Gott zurückkehrt57
  • 6. Kapitel: Eros führt die Seelen wieder in den Himmel zurück, teilt die Grade der Seligkeit aus und verleiht ewige Freude60
  • Fünfte Rede63
  • 1. Kapitel: Eros ist höchst selig, weil er schön ist und gut63
  • 2. Kapitel: Über die Arten, den Eros darzustellen, und die Seelenvermögen, durch die Schönheit erkannt und Liebe hervorgerufen wird64
  • 3. Kapitel: Die Schönheit ist etwas Unkörperliches68
  • 4. Kapitel: Die Schönheit ist der Lichtglanz des Angesichtes Gottes71
  • 5. Kapitel: Wie Liebe und Haß entstehen; das unkörperliche Wesen der Schönheit74
  • 6. Kapitel: Was zur Schönheit eines Dinges erforderlich ist; die Schönheit ist eine unkörperliche Gabe76
  • 7. Kapitel: Schilderung des Eros79
  • 8. Kapitel: Die Tugenden des Eros81
  • 9. Kapitel: Die Gaben des Eros83
  • 10. Kapitel: Eros ist älter und jünger zugleich als alle übrigen Götter84
  • 11. Kapitel: Die Liebe herrscht vor der Notwendigkeit85
  • 12. Kapitel: Im Reich der Notwendigkeit entmannte Kronos den Uranos und fesselte Zeus den Kronos86
  • 13. Kapitel: Welche Künste die einzelnen Götter den Menschen verleihen87
  • Sechste Rede90
  • 1. Kapitel: Einleitung zur Erörterung über die Liebe90
  • 2. Kapitel: Eros steht in der Mitte zwischen der Schönheit und ihrem Gegensatz und ist Gott und Dämon zugleich91
  • 3. Kapitel: Die Sphärengeister und die Dämonen93
  • 4. Kapitel: Die sieben Gaben, die Gott den Menschen mittels der Geister zukommen läßt95
  • 5. Kapitel: Die Ordnungen der venerischen Dämonen und ihre Art, den Liebespfeil abzuschießen97
  • 6. Kapitel: Wie uns die Liebe ergreift98
  • 7. Kapitel: Die Geburt des Eros101
  • 8. Kapitel: In allen Seelen befinden sich zwei Eroten, in unseren aber fünf105
  • 9. Kapitel: Die Leidenschaften, die Liebende wegen der Mutter des Eros in sich haben107
  • 10. Kapitel: Die Gaben, die Liebende vom Vater des Eros her haben114
  • 11. Kapitel: Die Förderlichkeit des Eros seiner Definition nach122
  • 12. Kapitel: Die beiden Eroten. Der Seele ist die Idee der Wahrheit angeboren125
  • 13. Kapitel: In welchem Sinne das Licht der Wahrheit in der Seele ist127
  • 14. Kapitel: Über den Ursprung der Liebe zu Männern und der Liebe zu Frauen129
  • 15. Kapitel: Über dem Körper steht die Seele, über der Seele der Engel, über dem Engel steht Gott130
  • 16. Kapitel: Das Verhältnis zwischen Gott, dem Engel, der Seele und dem Körper134
  • 17. Kapitel: Das Verhältnis zwischen der Schönheit Gottes, des Engels, der Seele und des Körpers135
  • 18. Kapitel: Wie sich die Seele von der Schönheit desKörpers zur Schönheit Gottes erhebt138
  • 19. Kapitel: Wie man Gott lieben soll143
  • Siebte Rede145
  • 1. Kapitel: Abschluß aller Reden mit der Anschauung des Philosophen Guido Cavalcanti145
  • 2. Kapitel: Sokrates war der wahre Liebende und dem Eros gleich147
  • 3. Kapitel: Die tierische Liebe ist eine Art von Wahnsinn152
  • 4. Kapitel: Die gewöhnliche Liebe ist eine Verzauberung153
  • 5. Kapitel: Wie leicht man sich verliebt157
  • 6. Kapitel: Die seltsame Wirkung der gewöhnlichen Liebe160
  • 7. Kapitel: Die gemeine Liebe beruht auf Verderbnis des Blutes161
  • 8. Kapitel: Wie der Liebende dem Geliebten ähnlich werden kann162
  • 9. Kapitel: Welche Personen machen uns verliebt?163
  • 10. Kapitel: Die Art und Weise des Verliebens164
  • 11. Kapitel: Wie man sich von den Banden der gewöhnlichen Liebe befreit165
  • 12. Kapitel: Die Schädlichkeit der gewöhnlichen Liebe167
  • 13. Kapitel: Die Zuträglichkeit der göttlichen Liebe und die vier Arten der göttlichen Begeisterung167
  • 14. Kapitel: In welchen Stufen die göttliche Begeisterung die Seele erhebt169
  • 15. Kapitel: Von allen Arten der Begeisterung ist die Liebe die edelste172
  • 16. Kapitel: Die Förderlichkeit des wahren Liebhabers173
  • 17. Kapitel: Wir danken dem heiligen Geist, daß er uns erleuchtet und zu dieser Diskussion über die Liebe angefeuert hat176
  • Anmerkungen des Herausgebers177
  • Namen- und Sachregister209

Marsilio Ficino wird 1433 in der Toskana als Sohn des Leibarztes von Cosimo de Medici geboren, der lebenslang sein Gönner und Förderer bleibt. Nach dem Studium der Philosophie und Medizin in Pisa und Florenz beginnt er das Studium des Griechischen und übersetzt neben platonischen Texten auch einige neuplatonische.
Um 1469 entsteht Über die Liebe oder Platons Gastmahl, in dem gelehrte Florentiner während eines Gastmahls am Leitfaden von Platons Symposion sieben Reden über die Liebe im platonischen Sinne halten. Den Gegenstand dieser Erörterungen in literarischer Form bilden unterschiedliche Bereiche der Liebe: die Herkunft des Eros, die Empfindungen der Liebenden, die Formen und Erscheinungen der Schönheit, die Art und Weise des Verliebens und viele andere. Ficinos movens dabei ist die Ausarbeitung einer „philosophischen Religion“, die in der Versöhnung platonischen Denkens mit der Christentum ihre Aufgabe sieht, da letztlich die platonische Liebe eine Liebe zu Gott sei. Dem Werk ist bis ins 17. Jahrhundert hinein große Aufmerksamkeit zuteil geworden.
Die platonische Theologie über die Unsterblichkeit der Seele wird 1474 vollendet, und ist der weiteren Ausführung der „philosophischen Religion“ gewidmet. Die Wirkung des Werks auf die Renaissancephilosophie war erheblich und bestimmt die Rezeption des Neu-Platonismus bis hin zu Hegel.
Ficino stirbt 1499 in Florenz.

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