Interkulturelles Philosophieren ist ein offener, vielseitiger Prozess des
Austausches, der Begegnung, der Argumentation, der Revision und der
Rekonstruktion, der sich dadurch auszeichnet, dass er prinzipiell alle Regionen
der Welt zu einem gleichberechtigten »Polylog« (Franz M. Wimmer) über
philosophisch relevante Fragen einlädt. Es geht dabei nicht um eine neue,
einheitliche Schulrichtung oder um ein Fach »Interkulturelle Philosophie«,
sondern um eine Form philosophischer Reflexion, die sich kritisch mit
hegemonialen, fundamentalistischen und (euro-)zentrischen Positionen
auseinandersetzt. 26 mit dieser Thematik bestens vertraute Autorinnen und
Autoren liefern hier einen fundierten Überblick über die Anfänge des Projekts,
gegenwärtige Diskussionsschwerpunkte, Methodenfragen sowie interdisziplinäre und
regionale Konkretisierungen. Der Band enthält ein Interview mit Franz Martin
Wimmer, dem Initiator des Projekts interkulturellen Philosophierens in
Österreich.