Das Kapital 1.2

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  • Verlag: Dietz
  • 30.11.2009
  • Buch
  • 128 Seiten
  • Paperback
  • ISBN: 978-3-320-02209-9
  • AutorInnen: Karl Marx
  • Buchtitel: Das Kapital 1.2
  • ISBN: 978-3-320-02209-9
  • Verlag: Dietz
  • Produktart: Buch
  • Seiten: 128
  • Erscheinung: 30.11.2009
  • Einband: Paperback
Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation
Vierundzwanzigstes Kapitel des ersten Bandes des »Kapitals«
von Karl Marx
Editorische Bearbeitung und Kommentierung:
Rolf Hecker unter Mitwirkung von Manfred Müller

Inhalt
Vorwort
Editorische Hinweise
Das Kapital 1.2
Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation
1. Das Geheimnis der ursprünglichen Akkumulation
2. Expropriation des Landvolks von Grund und Boden
3. Blutgesetzgebung gegen die Expropriierten seit Ende des 15. Jahrhunderts.
Gesetze zur Herabdrückung des Arbeitslohns
4. Genesis der kapitalistischen Pächter
5. Rückwirkung der agrikolen Revolution auf die Industrie.
Herstellung des innern Markts für das industrielle Kapital
6. Genesis des industriellen Kapitalisten
7. Geschichtliche Tendenz der kapitalistischen Akkumulation
Anhang
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Personenverzeichnis
Erklärung der Abkürzungen
Abbildungen

Aus dem Vorwort
...
Marx deckt zu Beginn des hier vorgelegten Textes das »Geheimnis« der ursprünglichen Akkumulation auf. Dabei setzt er sich mit einem der mächtigsten Politiker seiner Zeit auseinander, mit keinem geringeren als Louis-Adolphe Thiers. Der hatte bereits 1848 die politische Linke bekämpft und wird 1871 die Pariser Kommune niederschlagen und sich 1872 zum Präsident der Französischen Republik wählen lassen. Schon in seiner Streitschrift »Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte« (1851) hatte Marx Thiers’ Ränkespiele beschrieben, der sich im »Kopf republikanisch« zur parlamentarischen Republik als einzig möglicher Herrschaftsform der Bourgeoisie bekenne, jedoch – im »Herz königlich« – hinter dem Rücken des Parlaments Restaurationspläne der Monarchie verfolge (MEW 8, S. 172). Marx wirft ihm »Kinderei«[2] vor, weil er mit »staatsfeierlichem Ernst« die »proprieté«[1], das Eigentum, als naturgegeben verteidige. So wie im theologischen Sündenfall habe es nach Thiers in einer längst verflossenen Zeit eine »fleißige, intelligente und vor allem sparsame Elite« auf der einen und »faulenzende, ihr alles und mehr verjubelnde Lumpen« (S. 21) auf der anderen Seite gegeben. Diesen historisch-ökonomischen Sündenfall gab es jedoch nicht – die Methoden der ursprünglichen Akkumulation waren alles andere als zivilisiert, sie waren von Eroberung, Unterjochung, Raubmord, kurz von Gewalt geprägt.
Marx erzählt die Geschichte des Kapitalismus, dessen Anfänge auf das 14. und 15. Jahrhundert zurückgehen und dessen eigentliche Ära im 16. Jahrhundert begann, schonungslos. Der Kapitalismus erwuchs in der Blütezeit des Feudalismus. Die ursprüngliche Akkumulation des Kapitals – also eine Akkumulation, die der kapitalistischen vorausging, in der aus Mehrwert immer mehr Kapital entsteht – war an zwei Voraussetzungen gebunden: Zum einen mußten ausreichend Eigentümer von Geld, Produktions- und Lebensmitteln vorhanden sein, zum anderen freie Arbeiter. Beide sind Warenbesitzer, der eine verwertet eine Wertsumme durch den Ankauf von Arbeitskraft, über die der andere verfügt. Der Verkäufer der Arbeitskraft muß dabei doppelt frei sein: frei von Leibeigenschaft oder Sklaverei, aber auch frei vom Besitz an Produktionsmitteln.
Marx zeigt am Beispiel Englands, wo die Entwicklung des Kapitalismus ihre »klassische Form«[3] (S. 24) annahm, wie der Prozeß der massenhaften Freisetzung von Arbeitskräften aus den feudalen Verhältnissen und verarmter Landwirtschaft vor sich ging. Zur Illustration führt er viele Beispiele für die Expropriation des Landvolks von Grund und Boden an. In der damals größten Tageszeitung, der »New York Daily Tribune«[28], hatte er in einem Leitartikel schon Jahre zuvor beschrieben, wie die Gräfin von Sutherland, Mitglied einer Großgrundbesitzerfamilie, im nördlichen Schottland zu Beginn des 19. Jahrhunderts systematisch die Bevölkerung von ihrem angestammten Land verjagte und ausrottete (MEW 8, S. 503).
Dieses sogenannte Highland Clearances – das Räumen des Hochlandes, von Marx als »Lichtungen« (S. 40) bezeichnet, in dessen Folge die Dörfer zerstört und die Felder in Weide verwandelt wurden – war für Marx »rücksichtsloser Terrorismus« (S. 44). Den Fall der Gräfin von Sutherland nahm er als Beispiel für den »letzten großen Expropriationsprozeß der Ackerbauer(n)« (S. 39) in das 24. Kapitel auf. Die Folgen dieser Landvertreibung sind bis heute zu sehen: Das Gebiet Sutherland hat europaweit die geringste Bevölkerungsdichte; hier existiert keine Stadt.
...
Die Veröffentlichung des historischen Kapitels aus dem »Kapital« ist vor allem als Angebot an Leser gedacht, die nach einem Zugang zu Marx’ ökonomischen Theorien suchen und sich nicht gleich in die komplizierten theoretischen Darlegungen vertiefen möchten.

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