Mythos Vorbeugung

Warum Gesundheit sich nicht verordnen lässt und Ungleichheit krank macht
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  • Verlag: Promedia
  • 16.09.2014
  • Buch
  • 224 Seiten
  • kartoniert
  • ISBN: 978-3-85371-374-7
  • AutorInnen: Matthias Martin Becker
  • Buchtitel: Mythos Vorbeugung
  • Untertitel: Warum Gesundheit sich nicht verordnen lässt und Ungleichheit krank macht
  • ISBN: 978-3-85371-374-7
  • Verlag: Promedia
  • Produktart: Buch
  • Seiten: 224
  • Erscheinung: 16.09.2014
  • Einband: kartoniert
  • Auflage: 1. Auflage
Gesund muss man bleiben. So lautet der Tenor nicht nur von Medizinern und Therapeuten, sondern auch der politischen Meinungsführer und Wirtschaftstreibenden. Mit Fettsteuern, verpflichtenden Untersuchungen sowie Rauch- und Alkoholverboten wird dieser Feldzug geführt, mit Vergünstigungen bei Krankenversicherungen und andauernden öffentlichen Appellen zu Fitness und regelmäßigem Sport, und vor allem mit der sogenannten Früherkennung, die gefährliche Krankheiten schon im Anfangsstadium aufspüren soll. Eine „präventive Wende“ hat eingesetzt. So gut dieser Slogan auch klingt – er stimmt nicht. Weder kann man mit Gewalt gesund bleiben, noch ist Vorbeugung tatsächlich so erfolgreich, wie weithin behauptet.

Matthias Becker erklärt, wie der Präventionsgedanke bestimmend wurde, weil sich der medizinische Fortschritt verlangsamt hat. Das 20. Jahrhundert galt als „das goldene Zeitalter der Medizin“, als Epoche der medizinischen Durchbrüche, in der wichtige Heilmittel und Impfungen gegen zuvor tödliche Infektionskrankheiten gefunden wurden. Aber in Wirklichkeit waren es Verbesserungen der Hygiene, der Arbeitsverhältnisse und der sozialen Sicherung auf der nördlichen Halbkugel, die zu mehr Gesundheit und einer längeren Lebenserwartung führten, nicht die Medizin im engen Sinne. Nach dem „epidemologischen Übergang“ sind nicht mehr Infektionen, sondern chronische Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herzkreislauf-Erkrankungen das wesentliche Gesundheitsproblem – und gegen diese taugen die medizinischen Waffen wenig.

Die Ergebnisse der Vorsorgemaßnahmen sind ernüchternd: Früherkennungsuntersuchungen sind ungenau und führen zu Überdiagnosen und Übertherapien. Die individuelle Verhaltensprävention durch Ernährung oder Sport ändert wenig. Denn den größten Einfluss auf Krankheit und Gesundheit üben die Lebensverhältnisse und die gesellschaftliche Ungleichheit aus, argumentiert Becker, der sich auf die „Public-Health-Forschung“ beruft. Armut macht krank, von der individuellen Prävention profitieren nur die oberen Schichten. Der Fokus der Vorbeugung auf bestimmte Ernährungsgewohnheiten und Verhaltensweisen, nicht aber auf die ökologischen und sozialen Verhältnisse, macht sie nutzlos und autoritär zugleich. Es ist an der Zeit, die Verhältnisse wieder gesund zu machen.
Matthias Martin Becker, Jahrgang 1971, Medizinjournalist und Publizist, lebt in Berlin und arbeitet unter anderem für den Deutschlandfunk, den Freitag und konkret. 2010 erschien von ihm das Buch: „Datenschatten – Auf dem Weg in die Überwachungsgesellschaft?“

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