Konfliktregulierung durch Recht und Demokratie ist höchst voraussetzungsreich. Kommt sie nicht zu Stande, eskaliert Gewalt und wird zur eigenen Ursache. Imaginierte Gemeinschaften werden dann befestigt und Menschenrechte schließlich missachtet. Die Konfliktlinien und Ideologien der Gegenwart sind daher auf ihren Beitrag zu gewaltfreiem Fortschritt zu prüfen.
Die Regulierung von Konflikten durch Recht und Demokratie ist höchst voraussetzungsreich. Kommt sie nicht zustande, wird Gewalt eskalieren und zur eigenständigen Ursache von Feindschaft werden. In sozialen, ethnischen oder religiösen Gemeinschaften, die sich durch kulturelle Globalisierung oder Migration bedroht fühlen, entstehen Ideen eines unversöhnlichen Kampfes, in denen Menschenrechte nicht mehr viel gelten. Die immer vielfältigeren Konfliktlinien Deutschlands und die Ideologien, die sich auf sie beziehen, sind auf ihren Beitrag zur Bewältigung der Konflikte zu befragen. Kann politische Bildung hier helfen? Lassen sich Eskalationsprozesse begrenzen? Können gemeinschaftliche und weltbürgerliche Orientierungen koexistieren?
Roland Eckert, Jg. 1937, Dr. phil., ist emeritierter Professor im Fach Soziologie der Universität Trier. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Jugend- und Gewaltforschung, Konfliktregulierung und Extremismus.
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