mit Fotos von Nadja Meister
Wie leben Flüchtlinge in Europa? Warum haben sie ihre Heimat verlassen und mit welchen Hoffnungen sind sie hierher gekommen? Was haben sie daheim zurückgelassen, was hier gefunden?
25 Asylsuchende aus Afghanistan, Äthiopien, Burundi, der Elfenbeinküste, Eritrea, Ghana, Guinea, dem Kongo, Kenia, Nigeria, dem Senegal, Somalia, dem Iran, dem Sudan und der Ukraine erzählen ihre Geschichten. Und ebenso viele Menschen hören ihnen zu und schreiben diese Geschichten auf. Kindheitsgeschichten, Fluchtgeschichten, Liebesgeschichten, Lebensgeschichten. Der jüngste Erzähler und dessen Zuhörer sind gerade erst 16 Jahre alt. Ein Buch von Menschen mit Papieren gemeinsam mit Menschen, die ihre Dokumente verloren, verbrannt, zurückgelassen oder gar nie besessen haben. Und die nun warten. Auf einen Pass, auf ein Leben in Sicherheit und auf ein wenig Glück.
Jeder einzelne Mensch, der sich Tausende Kilometer weit auf den Weg gemacht hat, um Heimat und Familie zu verlassen, hat massive Gründe für seine Flucht. Um hier aufgenommen zu werden, muss das Nadelöhr des vom Schengen-Regime geprägten Asylverfahrens durchschritten werden. Viele der Menschen, die uns ihre Geschichten erzählen, sind von diesen Erfahrungen geprägt.
Das Buch „Dorthin kann ich nicht zurück“ ist Lesebuch und zeitgeschichtliche Dokumentation zugleich. Bei mehreren Asylwerbenden haben die HerausgeberInnen auf Wunsch den Namen geändert. Zu gefährlich schien es den Geflohenen, ihn zu nennen. Berührtheit, Sympathie und freundschaftliche Lebendigkeit kommen in den Gesprächen zum Ausdruck und übertragen sich auf die Lesenden.
Mit einem Überblick über die rechtliche Situation für Asylwerbende in Österreich, Deutschland und der Schweiz von Anny Knapp (Asylkoordination Österreich).
Pressestimmen zu diesem Buch:
Uwe Mauch im "Kurier" vom 21. März 2012: "In Österreich ist dieses Engagement eher ungewöhnlich. Von sich reden machen hierzulande eher aufgebrachte Bürger-Initiativen, die vor Asylwerbern warnen. Die Menschen in Greifenstein zeigen, dass es auch anders gehen kann."
Tanja Koren in der ORF-Sendung "Heimat, fremde Heimat": "Darin erzählen Flüchtlinge hoffnungsvolle Geschichten aus der Kindheit genauso wie erschütternde Ereignisse".
Christa Hager in der "Wiener Zeitung" vom 1. April 2012: "Die vielen positiven wie negativen, oft anekdotenhaft erzählten Episoden bringen Gerüche und Gestalten zutage, sie sind literarische Geschenke aus Gegenden, die man bis dahin oft nur anhand abstrakter Konturen auf den Landkarten kannte. Da ist zum Beispiel die Geschichte von Mahmud Qasemi aus Afghanistan, der von seiner Liebe zur Natur und Pflanzen erzählt, oder Frances Dimes großer Topf, der genug für alle hergab. Und man erfährt, dass Flüchtlinge auf die Frage, wie es ihnen in Österreich gehe und gefalle, immer mit "gut" antworten. Dies sei eine Frage der Höflichkeit und Dankbarkeit. Aber keine der tatsächlichen Befindlichkeit. (...) ine gut verständliche Zusammenfassung über die wichtigsten Gesetze zum Asylrecht in Österreich, Deutschland und der Schweiz findet man wiederum am Ende. Dieses letzte Kapitel fügt sich perfekt in das Gesamtkonzept des Buches ein: es ist Lesebuch und Zeitgeschichte zugleich. Wer sich auf das Buch einlässt, auf seine verschiedenen Erzählstile und Geschichten, wird nicht enttäuscht. Außerdem spiegelt das Buch ein Stück gesellschaftliche Realität in Österreich wider: nämlich das der Vielfalt."