Geschichte und Eigensinn I befasst sich mit der geschichtlichen Organisation der Arbeitsvermögen: Kraft- und Feingriffe, List, Gehirn, Selbstregulierung als Natureigenschaft, Hautnähe; der Text entfaltet dann, als Grundlage, die Elemente der politischen Ökonomie der Arbeitskraft: Die Logik des Kapitals wird uns nämlich nicht sagen, wie einer seine Lebendigkeit verwirklicht.
Man muss sich nicht wundern, sagen Oskar Negt und Alexander Kluge, dass Geschichte und Eigensinn sich zwar im einzelnen kurzfasst, es aber doch zusammengenommen und mit Bildern bestückt über 1.000 Seiten umfasst. "Wer nicht zwanghaft ist und nicht in einem Gang von Seite 1 bis 1.000 liest, sondern nach seinem Interesse auswählt, wird finden, dass das Buch sich in kleine Einheiten gliedert, die leicht zu lesen sind." Alles dies gemessen an 2000 Jahren angehäufter Widersprüche, die es auch in der eigenen Erfahrung des Lesers gibt.
Oskar Negt, geboren 1934, gilt als einer der bedeutendsten Sozialwissenschaftler Deutschlands. Er studierte bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno und war von 1970 bis 2002 Professor für Soziologie in Hannover. Vor mehr als vierzig Jahren gründete er in Hannover die Glocksee-Schule. 2011 wurde Oskar Negt für sein politisches Engagement mit dem August-Bebel-Preis geehrt. Sein Werk erscheint im Steidl Verlag.
Alexander Kluge, geboren 1932, ist Rechtsanwalt, Filmregisseur, Drehbuchautor und Schriftsteller. Trotz seiner vielen Beschäftigungsfelder versteht sich Kluge hauptsächlich als literarischer Buchautor.